Einsamkeiten

Online-Vorträge mit Musik
09/10/19. März 2021

Für die meisten Menschen wurden die vergangenen Monate zu einer Zeit des erzwungenen Rückzugs ins Private. Für viele von ihnen bedeutete dieser Rückzug, allein zu sein, auch wenn sie dies nicht wollten. Man nennt dies “Einsamkeit”. Auf Grund der Abwesenheit von Freunden, Vertrauten oder Verwandten wird sie als etwas Negatives erlebt. Und als etwas Unerwünschtes: Ja wie ein Leiden, machte die Einsamkeit in den vergangenen Jahrzehnten rasant Karriere, bis hin zur Einstufung als neue «Volkskrankheit», die sich während der Pandemie verbreitete. Zugleich gibt es eine andere Seite der Einsamkeit: Sie ist Voraussetzung für Konzentration und Kontemplation. Ohne Einsamkeit gibt es keine Selbstfindung, kein tiefes Nachdenken und keine sorgfältige Lektüre, abgesehen davon, dass sie Voraussetzung für viele kreative Tätigkeiten ist. Zudem erleichtern zwar moderne Techniken der Kommunikation das Alleinsein. Aber ob daraus notwendig mehr Einsamkeit entsteht, ist alles andere als gewiss. In drei Vortrags- und Gesprächsrunden, veranstaltet von der Stiftung Lucerna und über digitale Medien übertragen, soll der Mehrdeutigkeit des Begriffs «Einsamkeit» nachgegangen werden, mit dem Ziel, mehr Klarheit über ein gegenwärtig weitverbreitetes Gefühl zu schaffen.